Unter Mulchen verstehen wir das Abdecken des “nackten” Bodens mit pflanzlichen Abfällen.
Die Mulchschicht soll nur dünn sein. Besser hin und wieder die dünne Mulchschicht erneuern, als eine dicke Schicht, die leicht zu Fäulnis führt, aufbringen. Der Regen soll durch das Mulchmaterial noch durchdringen können und nicht von der Oberfläche der Mulchschicht nach außen zur Seite hin abrinnen. Direkt um den Wurzelbereich der Pflanzen ein paar cm frei lassen.
Durch das Mulchen wird die Bodenstruktur verbessert und der Boden vor Verkrustung geschützt, die Tätigkeit der Bodentiere und Mikroorganismen wird angeregt. Dadurch werden viele Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar die Wurzeln werden vor Überhitzung des Bodens geschützt die Feuchtigkeit bleibt im Boden wesentlich länger erhalten und es muss daher viel weniger oft gegossen werden weniger Jätarbeit.
Es ist am sinnvollsten, die Materialien, die in der Umgebung anfallen zum Mulchen zu verwenden. Erst damit beginnen wenn die Pflanzensetzlinge ca. 10 cm hoch gewachsen sind. Saatreihen freihalten.
Vor dem Auflegen des Mulchmaterials die Gemüsereihen gießen. In Gegenden mit Schnecken die Randbereiche zu Wiesen nicht mulchen, da unter der Mulchdecke den Schnecken eine willkommene Einquartierungsmöglichkeit geschaffen würde.
Auf den Selbsternte-Parzellen können zum Mulchen folgende Ausgangsmaterialien verwendet werden:
Blätter, die bei der Ernte anfallen, z.B. von Radieschen, die äußeren Salatblätter, Kohlrabiblätter, Erbsenstroh, ausgewachsener Spinat…
Unkräuter ohne Samen. Am besten an trockenen Tagen jäten, dann vertrocknen die Wurzeln dieser Unkräuter rasch. Wurzelunkräuter wie z.B. Ackerwinden oder Quecken nicht zum Mulchen verwenden.
Brennesseln ohne Blüten bzw. Samen
Beinwellblätter (besonders gut für Paradeiser)
Gründüngung (Schnitt von Klee, Phacelia…)
Stroh von Biobetrieben (speziell für Erdbeeren beliebt, weil die Früchte auch gleich trocken aufliegen). Beim Mulchen mit Stroh müssen aber zusätzlich Hornspäne oder etwas Hornmehl eingebracht werden, da beim Zersetzen von strohigem Material, die Mikroorganismen dem Boden relativ viel Stickstoff entziehen. Verdünnte Brennesseljauche hätte den gleichen Effekt.
Keinen Rindenmulch für das Abdecken der Gemüsebeete verwenden!
Im Gartenfachhandel gibt es zwar auch Mulchfolien. Diese Anschaffung kann man sich jedoch sparen, wo doch ohnedies mit der Zeit sehr viel an Material gratis anfällt.